Da war ein Weg....

Da war dieser Schmerz, diese unendliche Verzweiflung,
diese hoffnungslose Verachtung.

Da war Leere, nichts wofür es sich noch lohnte
weiterzugehen und zu leben.

Da war nur Abgrund, Dunkelheit und
Schwere, kein Sonnenlicht das mich erreichte.

Da erschien aber diese Türe, sie bot sich mir an,
trotzdem glaubte ich nicht wirklich daran.

Da war auch diese Stimme in mir, die sagte:
Versuch es, vielleicht gibt es doch einen Weg.

Da sassen wir einander erstmals gegenüber,
fremd, jeder mit seiner Geschichte.

Da war diese Angst mich euch zu öffnen,
die Schuld im Nacken, was werdet ihr denken.

Da war auch die Gewissheit:
Es gibt nichts mehr zu verlieren.

Das war der Anfang, unser gemeinsamer Weg,
genommen in Seilschaft bei jeder Gefahr.

Es wuchs das Vertrauen, es wich meine Angst,
ihr gabt mir das Gefühl , ich bin noch Mensch.

Da war dieser Weg, in Fels und in Sturm,
ihr wart alle da, auf eurem Weg.

Da war diese Furcht, ich schaffe das nicht,
lasst mich hier liegen, ich fall euch zur Last.

Da war dieses Seil, ihr liesset nicht los:
„Du kommst mit uns, die Hoffnung ist gross.“
Da war dieser Weg beschwerlich, und oft so schwer,
doch da war auch immer wieder ein Funke Licht und Zuversicht.

Da war ein Schritt und noch ein Tritt,
verstehen, vergeben, annehmen was war.

Da wart auch ihr, so selbstverständlich;
und gabt mir zu verstehen:
Du bist trotzdem was wert.

Da gedieh dieses Pflänzchen, so zart und fein,
genährt und gepflegt durch euer sein.

Da war ein Stück Weg begangen mit euch,
ermutigt, begleitet, geteilt und erlebt;
ihr habt mich gezogen bis auf den Berg.

Jetzt bin ich ganz oben auf diesem Berg,
taumelnd, ungläubig, leicht zitternd noch ängstlich.

Doch da ist auch Mut, da ist diese Stimme:
„ Geh deinen Weg, trotz allem geschehenen.“

Noch wacklig, unsicher stehe ich da,
breit meine Flügel aus und wag’s.......

Ich kehre zurück flieg’ über euch
ein letztes Wort: „ Ich danke euch!“

2012 agapa aw